Egal wie das Wetter ist, in den Bergen zu sein ist immer schön. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unmotivierte Leute
Der Spruch dass das Material das wichtigste ist finde ich falsch. Auch das beste Material ist immer einen Kompromiss. Bei sportlichen Aktivitäten kommt es zur Schweissbildung, die von den Membranen nach aussen Transportiert wird. Ist aber die Luftfeuchtigkeit zu hoch und nicht so kalt draussen, funktioniert der Austausch kaum noch. Auch muss die Feuchtigkeit zuerst an den Membranen kondensieren das ein Transport überhaupt stattfindet. Gutes Material das den Regen abhält und doch atmen kann ist natürlich von Vorteil. Aber man sollte achten, das man nicht so stark zum schwitzen kommt bei starker Aussenfeuchtigkeit. Auch würde ich mehrere Lagen zwar empfehlen, aber nur die Aussenhaut sollte eine Membrane oder Microfasser haben. Ansonsten kommt es unweigerlich zum Feuchtigkeit Stau. Für in die Stadt oder leichtem Regen genügt auch Microfasser.
Ich durfte schon mehrmals meine Bekleidung auch im starkem Regen Testen. Wenn das Material hält, macht es auch im Regen Spass 🙂
Meine Empfehlung:
– Einen Regenhut zb der Sombrero von OR. Der ist bei all meinen Touren dabei. Der schützt auch sehr gut von der Sonne und der Rand kann bei bedarf aufgeklappt werden.
– Die ultra-leichte Regen Jacke Helium ll. Die Jacke ist atmungsaktiv und ist gerade mal Faustgross wenn verpackt.
Natürlich finde ich als Athlet von OR die Sachen gut, aber ehrlich, ich kenne die anderen Marken auch sehr gut (KillerLoop, Columbia, Mammut) von früheren Sponsoring. Es liegt mir fern diese nun schlecht zu machen, aber gutes Material erkennt man bei harten Einsätzen und da bin ich mit OR mehr als zufrieden.
Die Eigenschaften von Polyester
Polyester ist insbesondere im Hinblick auf seine Eigenschaften sehr überzeugend. So nimmt Outdoor-Kleidung aus diesem Material höchstens ein Prozent des Eigengewichts an Wasser auf. Dadurch trocknet die Kleidung entsprechend schnell und passt sich optimal den Anforderungen für die unterschiedlichen Wetterverhältnisse an. Polyester ist zudem ein Material, das sowohl reiss- als auch scheuerfest ist. Dadurch verhält es sich gegenüber Feuchtigkeit absolut fäulnisbeständig und ist gegen UV-Strahlen sehr resistent. Polyester isoliert auch besser als Naturfasern.
Im Vergleich zu Schaf- und Baumwolle kann Polyester als Material für die Outdoor-Kleidung zudem mit einem weiteren entscheidenden Vorteil überzeugen. So isoliert es fast 40 Prozent besser als Naturfasern. Grundsätzlich lässt sich Outdoor-Kleidung aus Polyester sehr angenehm tragen, sodass es problemlos auch für die Herstellung von Unterwäsche genutzt werden kann. Ich selber benutze auf Bergtouren und zum Klettern ausschliesslich Kunstfaser als Unterwäsche.
Aber… Da Polyester schneller trocknet, fühlt es sich kälter an. Das kommt vom Thermodynamischen her. Das Trocknen beziehungsweise das Verdampfen braucht Energie, wo vom Körper genommen wird. Bei Schafwolle passiert diesen Prozess viel langsamer. Es „fühlt“ sich Wärmer an. Eine gute Alternative sind die Mischfassern wie Dri-Release Wolle die das beste aus beiden Welten kombiniert. Es gibt einen Unterschied von Mensch zu Mensch. Speziell Frauen haben ein anderes Wärme/Kälte Gefühl. Für mich kann eine einfache GoreTex Jacke im Regen/Winter genügen, aber für die meisten Frauen wäre das zu wenig Isolierschicht.
Vor- und Nachteile von Baumwolle
Schaf- und Baumwolle nimmt zwar den Schweiss auf, aber sie leiten die Feuchtigkeit nicht ab, sondern speichern sie. Vergleicht man Baumwolle mit anderen synthetischen Materialien, lässt sich deutlich erkennen, dass sie rund 15 Mal so viel Wasser aufnimmt wie die Kunstfasern. Auch ist die Wärmeleistung bei Nässe sehr schlecht. Schafwolle lässt sich mittlerweile sehr angenehm zu tragen und wärmt gut, aber eben leider nicht reiss- und scheuerfest und natürlich nicht optimal geeignet für Regen oder Sportliche Aktivitäten bei denen der Schweiss abtransportiert werden sollte um den Körper Trocken zu halten. Auch Merinowolle nur für kalte Tage ohne grosse Schweissbildungen. Ausser man nimmt Ersatz Kleidung mit, was aber für mich gegen das Prinzip; Light bring weit geht.
Aber mal ehrlich… Was nützt die beste Dreilage GoreTex wenn man sie nie bei richtigem dafür vorgesehenen Wetter Testen kann/will? Der Weg zum Büro geht auch mit Schirm. Aber viele Tragen die HighTech Sachen als Presstisch statt für den Outdoor nutzen. Schade eigentlich.
Somit: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unmotivierte Leute 🙂
Danke an Maurice von OR für das weitere Wissen.
5 Replies to “Outdoor Bekleidung”