Alles hängt davon ab welche Erfahrungen Du im Leben machen möchtest. Wenn du Intensiv Leben willst, musst du bereit sein ein Risiko einzugeben. Wenn du was Riskiert, lebst du vielleicht nicht so lange, aber solange du Lebst ist es ein grossartiges Leben. Für manche Dinge muss man eine hohen Preis bezahlen. Man bekommt nix umsonst. Man MUSS was Riskieren. Ohne Risiko geht gar nix. Ein Leben ohne Risiko ist so oder so nicht real.
Nicht zu verwechseln sich selber oder andere bewusst einer lebensbedrohlicher Gefahr auszusetzen!
Leichtsinn ist, wenn man die Schwierigkeit mit der Gefahr verwechselt.
Ein Risikomanagement in jeder Lebenslage ist wichtig und gesund. Die wenigsten der Extremsportler sind Lebensmüde. Im Gegenteil.
Perspektivlosigkeit und Langeweile ist der Todfeind.
Freesolo Klettern ist sicher ein grösseres Risiko. Die Gefahr das sich ein Griff oder Tritt löst existiert zwar auch im Sportklettern. Aber die Folgen sind ungemein ungleich. Eine sehr ehrliche Art in den Bergen unterwegs zu sein. Ist es wegen dem Nervenkitzel? Nein, es ist die Auseinandersetzung mit sich selber. Nichts ist so ehrlich wie Freesolo. In der ganzen Welt wird betrogen und gelogen. Auch die Personen die einem sehr nahe stehen sind von Schwindeleien nicht frei. Die Natur aber ist so ehrlich wie nichts auf dieser Welt.
Nun, ich schweife ab. Es braucht kein Freesolo zu sein, um mit sich auseinander zu setzen.
Bergtouren sind ebenfalls Ehrlich. Wenn ich alleine Unterwegs bin, bin ich für mich selber verantwortlich. Kein konsumieren im gemütlichen Sessel. Sondern Live dabei im eigenen Abenteuer. Keiner ist schuld wenn ich nicht mehr denn Berg hinauf mag oder ich ausrutschte. Ich selber bin verantwortlich für mein Tun.
Tourenplanung, das Material, Wetterplanung usw, für das bin nur ich selber verantwortlich wie auch bei der Durchführung die Entscheidungen zu treffen. Ein Lebensgefühl das leider viele nicht mehr wahrnehmen oder auf andere schieben. Ja der Partner ist schuld. Die Regierung ist Mist. Das Wetter ist mies.
Nein! Selbstiniziative, durchhaltewille und auch mal für was einstehen, statt den anderen Schuld geben.
Sicherheit ist im Bergsport nicht Kaufbar. Die vielen Sicherheitstechnisch Sachen wie LVS, Airbag, Helm usw. generiert eine falsche Sicherheit. Damit wird zwar beworben, aber nicht die Sicherheit wird gewonnen, sondern höchstens ein wenig mehr Schutz vor einem Umfall (Schadensbegrenzung). Es gibt auch kein «Abseite der sicheren Piste» das würde ja heissen das die Piste sicher wäre, was aber klar nicht der Fall ist wie die Studien beweisen. Die in letzter Zeit verschiedenen Unfälle sind tragisch und für die Hinterbliebenen Traurig. Risiko ist aber ein Menschenrecht und das Risikomanagement muss erlernt werden.
Lawinen-Know-how ist wichtiger als jede Sicherheitsausrüstung, die beste Sicherheitsausrüstung kann nicht ersetzen, was bei der Tourenplanung versäumt wird.
Schutzmassnahmen in allen Eher, den Respekt vor einer Gefahr muss erlernt werden: Du näherst dich an einem Abgrund anders, wenn kein Geländer da ist. Und: Weil sich viele gewohnt sind, dass andere permanent für ihren Schutz zuständig sind, sind sie unfähig zu einer eigenen, realistischen Risikoabschätzung. Selbstverantwortung und eigene Kompetenz, muss erlernt werden. Aus meiner Sicht ist die gegenteilige Bewegung – Schaffung überhöhter Angst – eine in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik oft eingesetzte und äusserst zerstörerische Waffe.
Was gibt keine intensiveren Eindrücke als diejenigen die wir an der Grenze unserer Möglichkeiten gewinnen.
Der Lawinenpapst Werner Munter, Erfinder vom Halbmastwurf-Seilsicherung und das 3×3 Gefahrenbeurteilung im Gebirge sagte in einem Blog das man Grenzen anzuerkennen hat. Munter unterscheidet zwischen «gutem» und «schlechtem» Risiko. Wo die vertretbare Grenze liege, sei eine Frage der gesellschaftlichen Akzeptanz. «Wie viele Tote sind wir bereit, in Kauf zu nehmen, damit eine bestimmte Aktivität noch ausgeübt werden darf?» Es gibt kein null Risiko. Auch gutes Risiko bedeutet nicht Risiko null. Gutes Risiko ist verbunden mit Freiheit selber zu entscheiden was man machen möchte und was nicht. «Stellen wir uns eine Gesellschaft vor, in der jede Tätigkeit abgesichert ist. Dann leben wir in einer Diktatur, alles wird überprüft und kontrolliert. Dann entscheidest nicht mehr du selber, dann bist du ein Hampelmann, ein Automat, der gesteuert wird.» Und davor müsse sich der Alpinismus schützen.
Experte, Pass auf: Die Lawine weiss nicht, dass du Experte bist.
Instinkt / Intuition
Gefahr sehen und erkennen, ein Bauchgefühl? Denn wenn es ums Bauchgefühl geht, versteht jeder das darunter, was er für sich selbst als solches wahrnimmt. Daher spreche ich beim Bauchgefühl nicht mehr von Intuition, sondern von Instinkt.
Der Instinkt ist ein Überlebensinstinkt, den auch Tiere haben. Der liegt viel tiefer in uns als Intuition. Instinkt ist somit angeboren, Intuition erworben. Pointiert ausgedrückt lässt sich sagen: Intuition ist bewusster Instinkt; Instinkt plus Erfahrung – dummerweise aber auch falsche Erfahrung.
Angst
Auch bei meinen Bergprojekte gehe ich ein bewusstes aber «gutes» Risiko ein.
Manche Touren oder Routen sehen so unmöglich aus und nicht machbar. Aber wenn man sich damit befasst sind immer Lösungen möglich. Das ist auch übertragbar in Beziehungen oder im Berufsleben. Sich der Angst zu stellen mit Leidenschaft und Liebe, aber auch mal Nein sagen zu können.
Die Momente der Selbsterfahrung können so intensiv sein. Das man für das «alltägliche Leben» eine ganz neue Perspektive bekommt. Was im Leben ist wichtig? Nicht das Materialistische. Nein, es sind die Erfahrungen die man im Leben macht, die das zu einem machen, was man ist. Jeder hat es selber in der Hand glücklich zu werden. Dazu braucht es sicher kein neues Auto oder ein dickes Bankkonto. Es gibt so viele Menschen die ihre Träume oder Leidenschaft nicht ausleben. Nur zu überleben kann nicht der Sinn sein. Empfinde es als wichtig mit der Leidenschaft und Liebe zu Leben. Dann wäre die Welt auch sicher um einiges besser.
Es geht nicht darum besser als andere zu sein, sondern sein eigenes Limit, Liebe und Leidenschaft zu finden. Wir müssen uns unseren Ängsten stellen. Beim Klettern ist die Angst einfache zu erkennen. In anderen Lebensbereichen ist das schwieriger. In Beziehungen, Freundschaft, in der Liebe, der Familie. Aber nur wenn du dich deiner Angst stellt, wächst du daran. Klettern oder Bergsteigen ist eine Metapher dafür. Es gibt noch viel zu Lernen, das ist auch ein Grund warum ich das was ich tue immer wieder tue und das mit Liebe, Leidenschaft und Wille.
Angst kann selbst der routinierte Bergwanderer überfallen, und kann selbst an einfachen Stellen auftreten. Angst ist ein schlechter Ratgeber
Der Mensch, der bereit ist, seine Freiheit aufzugeben, um Sicherheit zu gewinnen, wird beides verlieren.
Weitere Links:
Lieber Niki, lange ist’s her… 🙂
Auf welches Menschenrecht beziehst du dich da?
http://www.un.org/en/documents/udhr/
Gruss,
mirko
Salü Mirko altes Haus 🙂
Sollte hoffentlich im Text beschrieben sein. Es geht um das recht selbstzubestimmen.
Deine Gedanken, lieber Niki, zum Thema Risiko und Sicherheit sprechen mir aus dem Herzen! Leider verwechseln allzu viele Menschen Sicherheit mit Glück und halten bereits das Risiko für ein Unglück!
Weiterhin viel Freude in den Bergen!