Klettern in der Schweiz – meine schönsten Routen
Ja, ich gehe gerne Klettern. Ob Sportklettern, alpine Kletterrouten oder Mehrseillängen. Die Schweiz bieten eine Vielzahl von Schönheiten und einzigartigen Routen. Hier sind meine schönsten Klettertouren:
Klettern in der Schweiz bietet ein unvergleichliches Erlebnis für Abenteuerlustige aus der ganzen Welt. Die vielfältige Landschaft, von imposanten Gipfeln bis zu verborgenen Tälern, stellt sicher, dass Kletterer aller Erfahrungsstufen die perfekte Route für sich finden. Die Schweizer Alpen, bekannt für ihre atemberaubenden Panoramen und kristallklaren Luft, machen jede Klettertour zu einem unvergesslichen Abenteuer. Zudem sind die Kletterspots hervorragend gewartet und beschildert, was für Sicherheit und Zuverlässigkeit sorgt. Vom Basisklettern hin zu anspruchsvollen Mehrseillängenrouten – die Schweiz bietet ideale Bedingungen für alle, die das Vertikale suchen.
Balmflue Südgrat
Der Südgrat an der Balmflue ist ein Klassiker und eine der längeren Jura-Klettertouren, Holzkeile hat es keine mehr. Kein Wunder hat dies an den Kalkfelsen Spuren hinterlassen. Die Route folgt nicht immer der natürlichen, logischen Linie, sondern sucht die besten Kletterstellen und wird dadurch etwas inhomogen. Es geht aber gut auch mit mobilen Sicherungen, etwas abseits der Route.
Sowohl der Zustieg als auch die Route sind durchgehend mit grüner Farbe (Punkte, Striche, Pfeile) markiert und durchweg mit Bohrhaken gesichert. Wo die Abstände der Haken grösser sind, kann zusätzlich mit Camalots und Schlingen nachgesichert werden. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, einen Tag zu erwischen, an dem wenig los ist und das Wetter passt.
Obwohl der Südgrat bereits etwas abgegriffen ist, bleibt er eine lohnende Klettertour über dem Mittelland mit herrlichem Blick auf die Alpen. Am Gipfelgrat laden knorrige Bäume und gemütliche Feuerstellen zum Verweilen ein.
Details zur Tour
- Talort / Ausgangspunkt: Balm b. Günsberg, Dorf (655 m)
- Absicherung: Durchgehend und an den schweren Stellen sehr gut mit Bh., Schlingen und Camalots können zusätzlich platziert werden.
- Fels: Kalk, mehrheitlich fest
- Ideale Jahreszeit: Ganzjährig, sofern kein Schnee liegt. Beste Zeit Frühling und Herbst. Im Winter mit Steigeisen möglich.
- Ausrüstung: 45–50 m-Einfachseil, 10–12 Expressen, 1–2 Schlingen, (evtl. Camalots # 0.5–1.0), evtl. Kletterfinken
Pizzo Prevat
Das „Matterhorn der Laventina“. Der Pizzo del Prévat, seit Generationen beliebtes Ziel vieler Kletterer, ist ein kühner Zacken aus bestem Gneis hoch über der Alpe Campolungo. Bereits nach den ersten Klettermetern entpuppt sich die Route als schönes Plaisir-Erlebnis im griffigen Gneis. Luftiger Kletterei max. 5c (5a obligatorisch). Meist 4a bis 5a. Abstieg vom Gipfel über den Normalweg. Kletterei im 2. bis 3. Schwiergkeitsgrad bzw. gelegentliches Abseilen.
Obwohl die Nordostkante gut an einem Tag vom Tal aus gemacht werden kann, bietet sich die Übernachtung auf der nahegelegenen Capanna Leit an. Oder man biwakiert bei einem der oberen kleinen Seen.
Details zur Tour
- Talort / Ausgangspunkt: Rodi oder die SAC Hütte Capanna Leìt auf 2257 m
- Absicherung: Die Route ist saniert und gut mit Bohrhaken gesichert. Mit Friends kann zusätzlich optimiert werden. Max. 5c (5a obligatorisch). Mehrheitlich 4a bis 5a, Schlingen und Camalots können zusätzlich platziert werden.
- Fels: Gneis, fest
- Ideale Jahreszeit: Frühling bis Herbst, sofern kein Schnee liegt.
- Ausrüstung: Doppelseil 50 m, 10 Exen, Schlingen, Friends, Abseilausrüstung. Kletterfinken.
Albignagebiet
Unzählige Mehrseillängenrouten in wilder Umgebung bei bestem Granit.
Das Klettergebiet Albigna setzt sich aus mehreren Gipfeln und Sektoren im Albignatal zusammen. Es befindet sich an der Südseite des Bergells (Val Bregaglia)
Nicht nur des eindrucksvollen Tiefblicks wegen, sondern auch, weil er die Felsnadel der Fiamma – Wahrzeichen des Bergells – trägt, wird der Spazzacaldeira häufig besucht. Da die Fiamma aber viel besucht wird, gibt es viele weitere lohnenswerte Ziele. Der Piz dal Päl ist sicher so eine tolle Route, genauso wie die lange Punta da l’Albigna, Piz Balzet oder der Bio Pfeiler. So viele Möglichkeiten rund um die lauschige und gut bewirtete Hütte. Es lohnt sich, länger zu verweilen.
Details zur Tour
- Talort / Ausgangspunkt: SAC Hütte Capanna da l’Albigna (2334 m). Haltestelle „Pranzaira, Albigna“, von dort entweder mit der Seilbahn oder zu Fuss ins Seitental aufsteigen.
- Absicherung: Meist gut mit Bh. Gesichert. Schlingen und Camalots können zusätzlich platziert werden.
- Fels: Gneis, mehrheitlich fest
- Ideale Jahreszeit: Mitte Juni bis Anfang Oktober.
- Ausrüstung: 50 m-Einfachseil für Klettergärten, 50 m Doppelseil für die MSL, 10–12 Expressen, 1–2 Schlingen, (evtl. Camalots # 0.5–1.0), Kletterfinken
Aaterästei
Die beiden Felsblöcke eignen sich sehr gut für Einsteigerkurse im Klettergarten wie auch im Mehrseillängenklettern. Der «Familiästei» ist speziell für Kinder und Familien eingerichtet. Schnell erreichbar und ideal zum Klettern am Feierabend – man ist hier also selten allein. Allerdings reicht der Platz für sehr viele Leute, wenn man sich abspricht. Für einen gut besuchten Klettergarten ist er dank dem Gestein Sernifit kaum abgespeckt. Vielseitig, wenn auch kurze Routen.
Details zur Tour
- Talort / Ausgangspunkt: Vorderdorf, Engi (770 m)
- Absicherung: 60 Routen im Bereich 3a bis 7c. Sehr gut mit Bh. Gesichert. Abwechslungsreiche Kletterei. Die Haken sind farbig markiert, so sind die einzelnen Routen im dichten Routennetz einfacher zu finden.
- Fels: Sernifit, fest
- Ideale Jahreszeit: Ganzjährig, sofern kein Schnee liegt. Beste Zeit Frühling und Herbst.
- Ausrüstung: 50–60 m-Einfachseil, 10–12 Expressen. Kletterfinken. Grillmaterial.
Etter Dach
Das Etter Dach bei den Churfirsten ist eine Mehrseillänge mit einem grössen überhängendem 15 m langem Dach, das Technisch geklettert werden muss. Die berühmte Dachroute in der Südwand des Rosenboden wurde vor knapp 40 Jahren vom legendären Paul Etter und Kompanie erstbegangen. Das Dach ist ein einmaliges Erlebnis, derart viel frische Luft unter dem Hintern gibts selten. Mit nicht ganz so schwierigen Freikletterstellen wie das Topo und die sonst in den Churfirsten gängige Bewertungspraxis vermuten liesse. A0 sollte man aber sicher schon mal gemacht haben.
Details zur Tour
- Talort / Ausgangspunkt: Via Chäserugg oder Lüsis
- Absicherung: Tour ist komplett mit Bohrhaken saniert. 11 Seillängen Tour (6+, 6-, 5-, 4, 4+, 2, 6, 6-, 15 m Ae, 6+, 4+)
- Fels: Kalk, meist fest, zu Beginn etwas unstabil
- Ideale Jahreszeit: Ganzjährig, sofern kein Schnee liegt. Beste Zeit Frühling und Herbst.
- Ausrüstung: 60 m-Einfachseil, 10–12 Expressen. Kletterfinken. Friends 0,3 bis 2 von Vorteil. Mindestens 2 grosse Schlingen oder Trittleitern für das Dach. Genug zu trinken.
Zervreilahorn
Der lange Zustieg, das alpine Ambiente mit vielen Seillängen und der Abstieg vom Horn machen die Tour aber zu einem, anspruchsvollen Tagesklettertrip.
Das Matterhorn von Vals, der markanter Berg am Ende des Zervreilasee. Das Zervreilahorn oder auch Zerfreilahorn besteht aus drei markanten Gipfeln und hebt sich durch seine rostrote Färbung stark von der Umgebung ab. Der von Nordost nach Südwest streichender, sehr zerrissener und gezackter Grat ist brüchig, speziell in der Nordseite. Das „Horu“ kann in einer anspruchsvollen und lohnender Alpinwanderung über den Südwestgrat (T5) oder eine Rampe in der Südostwand erreicht werden. Wir nahmen die bekannte Kletterroute „NordOst-Grat“ mit 5b+ und hängten die gesamte Überschreitung noch dran.
Details zur Tour
- Talort / Ausgangspunkt: Vals, Zervreila
1840 m. Viele Biwakmöglichkeiten beim Fuss vom Fels. - Absicherung: Tour ist komplett mit Bohrhaken saniert. Die Route erfordert Kenntnisse im Rissklettern.
- Fels: Kalk, fest, einige brüchige Passagen vorhanden
- Ideale Jahreszeit: Beste Zeit Frühling und Herbst.
- Ausrüstung: 2×50 Doppelseil oder 50m Einfachseil für die Überschreitung, 12 Expressen. Kletterfinken. Breite Friends von Nutzen.
Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und diejenige allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.
Es gäbe noch viele weitere schöne Klettergärten zum Klettern. z. B. Ponte Brolle im Tessin oder Klus bei Solothurn gehen wir immer wieder gerne, nah, vielseitig und spassig, auch wenn viel los ist. Denti della Veccia oder Finale Ligurien für längere Aufenthalte. Oder alpines Kletter, was mir ebenfalls sehr gefällt. Dazu aber mehr in einem anderen Blog. Was sind deine schönsten Klettertouren? Lass es mich wissen und hinterlasse ein Kommentar.
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